Die Ernährung der Haustiere, insbesondere der Katzen und Hunde ist ein weites Feld...
Es werden in den diversen Internet- Foren heftigste Auseinandersetzungen darüber geführt und es wird sich ebenso heftig wechselseitig beschimpft, dass man dem eigenen Haustier den Garaus mache, weil man eine bestimmte Fütterung favorisiere oder ablehne.
In diese Diskussion will ich mich nicht einmischen. Ich will lediglich erzählen, was ich mit Alba erlebt habe und welche Schlüsse ich persönlich daraus ziehe.
Dass ich mir überhaupt schon mal über Tierernährung Gedanken gemacht hatte, lag an unseren Katzen. Peppina hatte heftigen Juckreiz und hot spots, deren Ursache nicht gefunden werden konnte. Schließlich geriet das damalige Futter in den Verdacht, Schuld an der Misere zu sein und ich fand eine Liste im Internet, in der sehr engagiert und mit wechselseitigem Respekt über Katzenrohfütterung diskutiert wurde. Diese habe ich dann auch jahrelang praktiziert, wobei man sagen muss, dass das Kätzchen nach der Geburt seiner beiden Katerchen und der anschließenden Kastration geheilt war. Es lag irgendwie nicht am Futter, aber ich war inzwischen um einige Geschichten von mit Fertigfutter gefütterten Katzen, die durch BARF geheilt worden waren, reicher.
Als nun Alba ins Haus kam, war klar, dass ich von Anfang an alles richtig machen wollte, also wurde sie roh gefüttert. Mir erschien das ganz logisch, denn der Hund stammt bekanntlich vom Wolf ab und der frisst auch kein Dosenfutter.
Es begann aber eine Odyssee, die sich über 2 Jahre hinzog. Zuerst bekam sie Girardien, fiese Darmsparasiten, die ewig nicht weg gingen. Sie verursachen Durchfall und Übelkeit. Behandelt wurde natürlich mit Metronidazol und Panacur, später haben wir dann eine Heilpraktikerin mit Schwerpunkt Homöopathie hinzu gezogen.
Als Alba dann gerade mal eine stabile Phase hatte, bekam sie ihre Impfungen. Ich erwähne das nur deswegen in dem Zusammenhang, weil auch Impfungen zur Schwächung des Immunsystems beitragen.
In den folgenden beiden Jahren kam es immer wieder zu intermittierenden Durchfällen, Phasen, in denen es schlimmer war, wechselten sich ab mit Phasen, in denen alles in Ordnung war. Es war absolut keine Ursache zu erkennen, wir haben alle Fleischsorten ausprobiert, in Stücken, klein geschnitten und gewolft, mit Gemüse und ohne, mit Knochen und ohne... Alles wurde phasenweise vertragen und dann wieder nicht.
Irgendwann sind wir auf Dosen von guter Qualitiät umgestiegen, aber auch die wurden mal vertragen und mal nicht.
Ende 2015 beherzigten wir dann die Tipps, den Hund zum Zwecke der Beruhigung des Darms 2-3 Tage hungern zu lassen und dann langsam mit Reis und Möhren wieder anzufütttern. Zudem sind wir einmal in der Woche zur Bioresonanz und Akupunktur gefahren, was Alba ganz und gar nicht gefallen hat.
Im Ergebnis hat Alba in dieser Zeit richtig viel abgenommen und die nächste Analyse der Kotprobe ergab eine Dysbalance in der Zusammensetzung der Bakterien. Das war das erste Mal – abgesehen von den Giardien – dass überhaupt irgendetwas Pathologisches gefunden wurde. Und wir hatten wirklich viel untersuchen lassen, vom großen Blutbild bis zum großen Kotprofil.
Bei der Recherche im Netz bin ich auf „drei Hunde Nacht“ gestoßen. In dem Forum gab es Hinweise auf erfolgreiche Behandlungen mit Pankreasenzymen, auch dann, wenn die Werte noch in Ordnung sind, was bei uns der Fall war.
Die Sache hat mir aber eingeleuchtet, denn kurz gesagt: wenn hinter dem Magen die Zusammensetzung oder Anzahl der Bakterien nicht stimmt, weil z.B. der Pankreas die entsprechenden Enzyme nicht in ausreichender Zahl liefert, wird der Speisebrei nicht in einen für die restlichen Darmabschnitte verwertbaren Zustand gebracht. Weiter unten können die dort ansässigen Bakterien das von oben gelieferte Material nicht richtig verwerten und schon rutscht es schlecht verdaut durch. Es muss schon in den einzelnen Abschnitten immer das richtige Milieu herrschen, sonst können die folgenden Teile nicht korrekt arbeiten.
Also habe ich Alba eine große Dose Pankreas Enzyme gekauft und sie unter das Futter gemischt, zusätzlich noch einige Bakterien zum Aufbau der Darmflora. Die Enzyme müssen am Anfang heftig überdosiert werden, sonst wirken sie nicht, d.h. der Speisebrei wird von den Enzymen richtig schön verdaut in die weiteren Darmabschnitte gegeben – und heraus kamen entzückende Häufchen.
Darüber hinaus habe ich mir überlegt, was der Rest der Hundefamilie wohl so frisst. Da sie alle dasselbe Trockenfutter fressen und auch prima vertragen, habe ich das auch gekauft und mit den Enzymen gemischt. Diese konnte ich nach ein paar Tagen schon abbauen und Alba nahm schlagartig wieder zu. Nach wenigen Wochen konnten wir die Enzyme dann ganz weg lassen und haben sie nie wieder gebraucht.
Sie war schlagartig allen Durchfall los und hat bis heute absolut keine Probleme mit der Verdauung. Damals habe ich wochenlang konsequent nur Trockenfutter gegeben und die Darmsanierung mit den Bakterien gemacht, dann langsam mal wieder etwas Frischfleisch gegeben oder Reinfleisch-Dose und mich peu a peu vorgestastet.
Im Ergebnis lässt sich sagen, dass Alba viel Fettes nicht sehr gut verträgt und davon weichen Kot bekommt. Trockenfutter verträgt sie super. Eine Mischung aus Reis oder Kartoffeln, Gemüse und Fleisch zu gleichen Teilen ist ebenfalls sehr bekömmlich. Sehr gerne frisst sie auch Reste von Spaghetti oder was sonst noch so mal übrig bleibt.
Es waren also die reinen Fleischmahlzeiten, zu viel Fett und zu viele Knochen, die uns in ihren ersten Lebensjahren so manchen Nachtspaziergang beschert haben.
Ich kenne Hunde, die mit BARF und auch mit fetten Fleischmahlzeiten wunderbar klar kommen, aber offenbar ist es so, dass Hunde ganz individuell reagieren. Da sie auch keine reinen Carnivoren sind, wie Katzen z.B., ist auch das Bedürfnis nach dem Mischungsverhältnis von Kohlenhydraten, Gemüse und Fleisch individuell auszutesten.
Alba jedenfalls hat seit 2 Jahren eine ToP Verdauung und ich habe eine Menge über Ernährung gelernt.