Auf die Läufigkeit der Hündin warten, einen netten Rüden suchen, decken lassen und nach 63 Tagen eine Wurfkiste voller Welpen haben - so einfach stellt man sich oft die Hundezucht vor. Verantwortungsvolle Zucht in einem eingetragenen Verein geht allerdings ein bisschen anders - und ist deutlich aufwändiger.
Bevor alles unter Dach und Fach ist, müssen die Hürden einer Reihe von Formalia genommen werden. Die Maßnahmen, die zu treffen sind, dienen der physischen und psychischen Gesunderhaltung der Rasse - es werden Untersuchungen verlangt, die bestimmte Erbkrankheiten ausschließen sowie Prüfungen, die die Wesensfestigkeit der Hündin sicherstellen.
Die Hauptkörung
Zunächst mal muss die Hündin natürlich ihre Hauptkörung bei einem dem VDH angeschlossenen Verein bestanden haben. Dabei werden sowohl das äußere Erscheinungsbild als auch das Wesen der Hündin überprüft.
Kontrolle der Zuchtstätte
Hat man sich dann zur Zucht entschlossen, kommt der Zuchtwart ins Haus, um zu prüfen, ob die Aufzuchtbedingungen den Regeln entsprechen.
Der Deckrüde
Hat man auch da grünes Licht bekommen, wird ein Deckrüde gesucht. Das ist gar nicht so einfach, denn er muss von den Farben her - blond/blond z.B. geht nur mit Sondergenehmigung - , von Größe und Statur sowie vom Wesen her zur Hündin passen.
Vereinsübergreifende Kontrolle der genetischen Passung
Ist man fündig geworden, muss ein Deckschein beantragt werden, wenn der Deckrüde nicht aus dem eigenen Verein kommt. Dazu werden standardmäßig alle relevanten Krankheiten der letzten 3 Generationen aller Nachkommen beider Elterntiere zusammengetragen und es wird geprüft, ob eine Verpaarung genetisch sinnvoll ist. Ebenso müssen sowohl die Hündin als auch Deckrüde diverse Gesundheitszeugnisse vorweisen, welche bestimmte Erbkrankheiten ausschließen.
Unsere besondere Verantwortung
Da eine von Albas Schwestern an der Autoimmunkranheit Sebadenitis verstorben ist, haben wir uns über das von den Vereinen Verlangte hinaus dazu entschlossen, nur einen Deckrüden zu nehmen, der in seiner Ahnenreihe bis 4 Generationen zurück keine Autoimmunkrankheiten vorweist. Es gibt für diese Krankheit keinen Gentest, so dass man am sichersten mit einem Rüden fährt, in dessen Ahnenreihe weder diese noch eine andere Autoimmunkrankheit aufgetaucht ist. Nach jetzigem Kenntnisstand erscheint es sehr wahrscheinlich, dass die Krankheit nur ausbrechen kann - aber nicht muss - wenn beide Elterntiere die Anlagen dazu weiter geben. Dies schließen wir damit aus.